Programm:
Antonio Salieri Variationen über „La follia di Spagna“
Germaine Tailleferre Konzert für zwei Gitarren und Orchester
Federico Moreno Torroba Tres nocturnos für zwei Gitarren und Orchester
Juan Chrisostomo de Arriaga Sinfonie D-Dur
Claire Besson, Gitarre
Fabian Zeller, Gitarre
Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck
Dirigent: Jan Michael Horstmann
Im Zentrum des Eröffnungskonzertes steht das Werk von Germaine Tailleferre, die bereits in jungen Jahren ihren Nachnamen änderte, um gegen den Vater aufzubegehren, der sich weigerte, ihre musikalische Ausbildung zu unterstützen. Ihr Konzert für zwei Gitarren spricht einerseits die musikalische Sprache der „Groupe de six“ um Milhaud und Poulenc, der sie als einzige Frau angehörte, andererseits ist schon durch die Wahl der Instrumente das spanische Flair nicht zu überhören, durch welches das Werk sich ideal mit den drei Nocturnes des gleichaltrigen Torroba verbindet. Dem reichhaltigen Œuvre der beiden steht das schmale Werk des jung verstorbenen Arriaga gegenüber, der wie Tailleferre das Pariser Konservatorium besuchte und dessen große Sinfonie – neben seinen grandiosen Streichquartetten – ein Meilenstein der sinfonischen Literatur der Beethoven-Zeit darstellt. Abgerundet wird das zwischen Frankreich und Spanien grenzgängerische Konzert durch die brillanten Variationen des durch die viel zu häufig beschworene Konkurrenzsituation mit Mozart hierzulande zu Unrecht vernachlässigten Antonio Salieri über den „spanischen Wahnsinn“, ein Werk mit fast schon Beethoven’schen Zügen.