16.15 Uhr Konzerteinführung im Theater
Programm:
Franz Schubert Andante h- Moll
Camille Saint- Saëns Konzert für Violoncello und Orchester a- Moll Nr.1
Robert Schumann Sinfonie Nr.4 d- Moll op.120
Elena Tkachenko, Violoncello
Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode
Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck
Musikalische Leitung: Jan Michael Horstmann
Als Robert Schumann im Spätherbst des Jahres 1854 in die Nervenheilanstalt Endenich eingeliefert wird, hinterlässt er vier vollendete Sinfonien (lediglich ein Werk seiner Jugendzeit, die sogenannte „Zwickauer Sinfonie“ bleibt unvollendet). Verwirrung in der Reihenfolge der Entstehung mag die bis heute gebräuchliche Nummerierung stiften, ist die vierte Sinfonie doch als zweites entstanden, unmittelbar nach der ersten, der „Frühlingssinfonie“, hat der Komponist mit der Niederschrift begonnen. Ungefähr zehn Jahre später - Schumann hat mit der Uraufführung seiner dritten, der „Rheinischen Sinfonie“ übermäßige Erfolge gefeiert, widmet er sich erneut seiner d- Moll- Sinfonie und arbeitet sie gründlich um, instrumentiert neu und gibt den Sätzen neue Namen. Das ursprüngliche Konzept, ein einsätziges Werk zu schaffen, behält er bei, ohne die üblichen Doppelstriche am Ende eines Satzes notiert er lediglich Atempausen, lässt dem Zuhörer kein Entspannen und verbindet auch durch die motivische Arbeit die einzelnen Abschnitte kunstvoll miteinander. So ist die Entwicklung von der fast theatralischen Einleitung zum jubelnden Finale ganz unmittelbar zu erleben.
Aus den letzten Lebenstagen Schuberts sind skizzenhafte Fragmente zu einer Sinfonie in D- Dur überliefert, die eine „Zehnte“ hätte werden können, wäre dem Komponisten mehr Lebenszeit vergönnt gewesen. So ist es Dr.Peter Gülke zu verdanken, dass wir heute das Andante daraus aufführen können, hat er doch als Erster im Jahre 1982 eine ausgearbeitete Fassung dieser Symphonie herausgegeben, deren langsamer Satz eine Wehmut und Trauer ausstrahlt, zu der oben erwähnte Entwicklung der gut zehn Jahre später entstandenen Sinfonie Schumanns in großem Gegensatz steht.
Im die beiden Werke verbindenden Cellokonzert von Camille Saint- Saëns dürfen wir die Solocellistin der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Elena Tkachenko begrüßen.